Vielleicht kennen Sie diese Situation auch. Sie ändern einen Prozess in Ihrem Verantwortungsbereich, aber die Mitarbeiter arbeiten weiterhin nach dem alten Prozess und ändern ihre Verhaltensweise nicht. Sie können noch so viel Überzeugungsarbeit leisten. Es gibt stets eine Ausrede, warum ihre Mitarbeiter nicht nach den neuen Vorgaben arbeiten können.
Die Brücke der Überwindung
Grundsätzlich gibt es bei einer Veränderung einen Ist-Zustand, der in der Gegenwart liegt und einen Soll-Zustand in der Zukunft. Dazwischen liegt das kritische Stück, welches oft unüberwindbar scheint – die Brücke der Überwindung. Diese beschreibt den Weg tatsächlich den neuen Prozess zu leben.
Die Gründe vor dieser Brücke anzuhalten finden sich meist auf der persönlichen Ebene. Kann der Mitarbeiter sich nicht verändern, weil ihm die Kenntnisse fehlen? Will er schlicht und einfach nicht, weil die gesamte Gruppe nicht will und er nicht als Außenseiter dastehen will? Darf er gar nicht, weil ein anderer Prozess es nicht erlaubt anders zu arbeiten? Oder fehlt ihm das Wissen warum er sich überhaupt verändern soll? All diese Fragen gehören beantwortet. Schwierigkeiten gehören geebnet, bevor die Mitarbeiter überhaupt auf die Reise der Veränderung geschickt werden.
Begleiten Sie am Weg zur Brücke
Die erste Information, die Ihre Mitarbeiter benötigen ist warum eine Veränderung überhaupt nötig ist. Welche Vorteile bringt sie mit sich. Im Stillen werden sich die Mitarbeiter immer Fragen welchen Nutzen die Veränderung für sie selbst hat.
Geben Sie Ihren Mitarbeitern diese Informationen. Seien Sie sichtbar und beantworten Sie Fragen. Gehen Sie auch aktiv auf die Mitarbeiter zu und hinterfragen Sie, wenn Themen unklar sind. All das macht es den Mitarbeitern leichter die Brücke der Überwindung zu überschreiten. Begleiten Sie die Mitarbeiter und ebnen Sie den Weg zur Brücke.
Über die Brücke gehen muss der Mitarbeiter selbst
Doch selbst wenn all diese Hausaufgaben am Weg erledigt wurden. Selbst wenn der Weg geebnet ist. Es kann trotzdem noch zu Staus vor der Brücke der Überwindung kommen. Und hier sind wir jetzt tatsächlich im persönlichen Kontext jedes einzelnen Mitarbeiters gelandet. Selbst wenn das Neue schon verlockend aussieht und man alle vorangestellten Fragen beantwortet hat, ist und bleibt es doch etwas Neues. Um das umzusetzen muss man aus seiner eigenen Komfortzone heraustreten. Hier kann auch Angst mitspielen. Um diese zu überwinden reichen vielleicht schon kleine Dinge, wie ein Kommentar eines Kollegen, eines Vorgesetzten oder des Partners. Je nach Kontext kann dies aber noch mehr Aufwand erfordern. Als Coach und Führungskraft kann man hier noch unterstützen, aber über die Brücke schreiten muss der Mitarbeiter selbst.
Letztendlich kann es dennoch passieren, dass man es nicht immer schafft alle Mitarbeiter auf die andere Seite zu bringen. Aber je stärker man sich mit ihnen und ihren Bedürfnissen auseinandersetzt, desto erfolgreicher wird man die Veränderung umsetzen können. Desto eher schreiten die Mitarbeiter über die Brücke.
Ebnen Sie auch den Weg nach der Brücke
Achtung. Vergessen Sie bitte nicht auch nach der Brücke den Weg zu ebnen. Sonst passiert es nämlich, dass die Mitarbeiter umdrehen und wieder zurückgehen. Nur durch weitere Aufmerksamkeit nach erfolgter Veränderung machen Sie diese nachhaltig.